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Die ersten Tage nach dem Labor

Die ersten Tage nach dem Labor
Wie haben die Tiere bisher gelebt?
Zumindest die Mäuse und Ratten leben in Makrolonwannen. Das sind durchsichtige „Plastikwannen“ aus Polycarbonat, mit einem Gitterdeckel, der auf einer Seite eine Vertiefung für Futter und Wasserflasche hat. Die Tiere werden immer in frische Wannen gesetzt, die schmutzigen entleert und sterilisiert.

Gefüttert werden die Tiere mit Laborpellets, die alles enthalten, was die Tiere brauchen. Mütter, Jungtiere und Mäuse bekommen spezielle Pellets. Diese Pellets werden eingeweicht gerne von stillenden Müttern und Babys angenommen.

In den Labors herrschen üblicherweise sterile Verhältnisse, Klimaanlage, Kunstlicht, regelmässiger Tagesablauf, wenig Geräusche, freundliche Tierpfleger versorgen die Tiere.
Umstellung auf normale Verhältnisse
Die Tiere sind natürlich aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, die Bezugspersonen fehlen, es gibt viele neue, sogar laute Geräusche, Gerüche, Tageslicht, neue Mitbewohner und – nicht zuletzt – eine normal verkeimte Umgebung.

Das alles ist für die Tiere eine große Belastung. Wir lassen sie daher in den ersten Tagen möglichst noch in den gewohnten Wannen oder in vergleichbaren Behältnissen.
Umgebung:
Leise mit den Tieren sprechen, anfangs keine lauten Geräusche, wenn man die Tiere beobachtet, merkt man schnell, was sie noch erschreckt, auch keine laute Musik, eventuell den Käfig halb abdecken, damit sie sich zurückziehen können, wenn sie überfordert sind.
Ernährung:
  • Anfangs möglichst noch Laborpellets füttern, und Körnerfutter anbieten, eventuell auch ungekochte rohe Nudeln, Cornflakes, Müsli, Hauptsache trockenes Futter.
  • Babybreie, Griess-, Haferflocken-, besonders Dinkelbrei sind gut geeignet. Bitte mit Wasser anrühren, bei Milch bekommen sie Durchfall. Eventuell mit Honig oder Konfitüre süssen.
  • Ein bis zwei Wochen lang jeden Tag kleine Stücke von Apfel, Gurke oder Banane anbieten, aber immer nur eine Sorte, will man sehr lieb sein, eventuell ein kleines Stück Butterkeks.
  • Unsere Labortiere sind nämlich direkt aus dem Labor gewöhnlich recht schlank.
  • Nach der Zeit kann man bereits feuchteres Futter, Joghurt, Pudding, Fruchtzwerge, Rahm, Erdbeeren, Weintrauben, usw. anbieten (keine Zitrusfrüchte), gekochte Nudeln, gekochte Erbsen, Karotten (rohe mögen sie nicht so), anfangs immer nur wenig davon und immer nur eine Sorte.
  • Nach einer weiteren Woche kann man mehr und Vielfältigeres anbieten, und die Umstellung ist vollbracht.

Wenn Tiere während der Futterumstellung Durchfall bekommen, Stress anzeichen zeigen, struppiges Fell bekommen – als erste Massnahme auf trockenes Futter zurückgehen und wieder von vorne beginnen.
Und natürlich – wenn sie krank aussehen – zum Tierarzt.
Integration und Käfig
  • Labortiere – zumindest Ratten und Mäuse, haben normalerweise durch die kleinen Laborbehältnisse kein normales Revierverhalten ausbilden können. Sie sind also anfangs leicht zu vorhandenen Gruppen dazuzusetzen – sofern die vorhandenen Tiere es zulassen.
    Das ändert sich aber rasch, wenn die Tiere sich an die grösseren Käfige gewöhnt haben und sie normale artgemässe Verhaltensweisen ausleben können.

  • Da die Tiere aus sehr beengten Verhältnissen kommen, empfehlen wir, die Tiere nach der Ankunft möglichst ein paar Tage in einem Integrations-/Krankenkäfig unterzubringen. Ein normal grosser, artgerechter Käfig oder Schrank überfordert die Tiere, und sie verkriechen sich ängstlich, haben Platzangst. Wenn die Tiere Vertrauen zu ihren Bezugspersonen gewonnen haben, sich an Freilauf gewöhnt haben, übersiedeln sie auch gerne und abenteuerlustig in die endgültigen Käfige.

  • Die Integration selbst läuft wie immer ab – den Käfig mit den vorhandenen Freunden möglichst reinigen, umstellen, neue Einrichtung hineingeben, und danach die Neuen dazusetzen. Hier bietet sich idealerweise an, die neuen immer wieder mal mit den „alten“ Tieren laufen zu lassen, bis sie sich vertragen, während sie noch im Integrationskäfig sind zum Eingewöhnen an die neue Familie.

Ein Tipp zur Integration: Es ist leichter mindestens 2 Tiere auf einmal zu integrieren, da sich die Aufmerksamkeit der „Alten“ dann auf mehrere neue Tiere verteilt.
Handhabung
  • Die Tiere sind bestimmte Laborgriffe gewöhnt, anfangs ist es gut, sie hochzuheben wie sie es ihr Leben lang gewöhnt sind.

  • Bei der Ankunft sind die Tiere sicher durch den Transport und die vielen Geräusche und Gerüche gestresst. Bitte die Tiere einfach einmal ein bisschen stehen lassen, ansprechen, den Deckel vom Transporter öffnen und leise mit den Tieren sprechen. Wenn sie daheim „angekommen“ sind, rausnehmen und in ihren neuen Käfig setzen.

  • Beim Zähmen hat sich bewährt, die Tiere in Gruppen auf den Schoss zu nehmen und gemeinsam zu streicheln. Sie waren ihr Leben lang auf engem Raum zusammengepfercht, und fühlen sich gemeinsam stärker, werden schneller zahm.

  • Wenn Labortiere nicht hoffnungslos überfordert sind, beissen sie nicht!
Laborgriffe
  • Mäuse nimmt man am Schweifchen hoch und greift sofort unter.
    Dann sitzen sie fröhlich auf der Hand, laufen den Arm hoch und sind total entspannt.

  • Ratten greift man von oben hinter die Vorderpfoten/Schultern um den Leib und hebt sie hoch.
    Sie hängen entspannt in der Hand, dann setze ich sie üblicherweise auf den Arm oder auf die Brust, damit sie „Boden“ unter die Pfoten bekommen.

  • Meerschweinchen greift man wie Ratten hinter den Vorderpfoten/Schultern und hebt sie hoch, greift unter und stützt die Pfötchen. Dann nimmt man sie auf den Arm oder Schoß zum Streicheln.
    - Bitte generell Meerschweinchen nicht auf den Rücken drehen und halten wie kleine Babys.
    Ihr Körperbau ist nicht dafür geeignet und drückt auf das Herz.
    Die Tiere haben Todesangst und ältere Tiere mit schwachem Herz könnten sogar daran sterben.
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